Testbericht: Der Smart Garden 3 von Click and Grow
Wenn der Anbau von Kräutern oder Gemüse in der eigenen Wohnung aufgrund Lage, Klima oder Jahreszeit nicht möglich ist, blieb einem bisher nichts Anderes übrig, als Einwegkräuter im Supermarkt zu kaufen. Eine Lösung für dieses Problem gibt es nun von dem kalifornischen Start-Up ‚Click and Grow‘, dass seine Ursprünge in Estland hat. Mit dem Smart Garden hat das Team um Gründer Mattias Lepp moderne LED Leuchten und ein Pflanzgefäß mit Wasserspeicher in einem ansprechenden Gehäuse vereint.
Da im Winter gerade Zwangspause in unseren Beeten und Pflanzkübeln herrscht, haben wir uns den Smart Garden bestellt, um das Ganze einfach mal auszuprobieren. In einer Artikelserie beschreiben wir unsere Erfahrungen und Eindrücke. Den Anfang macht dabei heute das Thema ‚Unboxing‘ und Bepflanzen.
Den Smart Garden gibt es in zwei Größen. Neben dem großen Smart Garden 9 für 206,95€ gibt es noch den von uns getesteten kleineren Smart Garden 3, welcher für 99,95€ Platz für drei statt neun Pflanzen bietet. Diese Pflanzen sind – ähnlich wie bei einer Kapselkaffeemaschine – in Saattöpfchen in vielen verschiedenen Varianten erhältlich. Auf diese Weise können Kräuter (Basilikum, Rosmarin, Petersilie, Dill, Majoran, etc.), Gemüse (Paprika, Salat, Chili, Tomaten), Blumen (Lavendel, Kornblume, etc.) und sogar Erdbeeren angepflanzt werden. Ein Dreierpack kostet dabei jeweils 9,95€ und enthält neben Saatgut und Erde auch gleich den Dünger für die gesamte Lebenszeit der Pflanze.
Inhalt
In der Verpackung befindet sich das Pflanzgefäß mit integriertem Wasserbehälter und Beleuchtung. Außerdem enthält sie zwei Verlängerungen für die Leuchte, damit diese der Höhe der Pflanzen angepasst werden kann. Auf jeder der drei Pflanzmulden befindet sich eine U-förmige Abdeckung für die Erde sowie eine durchsichtige Abdeckung, die als Minigewächshaus dient.
Für das Netzteil sind zwei Aufsätze (EU und UK) beigefügt.
Damit der Smart Garden gleich bepflanzt werden kann, enthält das Paket auch drei Saattöpfe mit Basilikum. (Gerade für den Anfang wäre hier vielleicht etwas mehr Abwechslung wünschenswert.) Neben dem Substrat, was wahrscheinlich aus Kokosfasern besteht, scheinen die Saattöpfe auch Langzeitdünger und das Saatgut zu enthalten.
Erklärt wird Umfang, Aufbau und Umgang in einer englischen Bedienungsanleitung.
Bei den eingebauten LEDs handelt es sich um Spezialleuchten. Diese sogenannten „Grow-Lights“ geben Licht in einem Spektrum ab, welches die Photosynthese und damit Pflanzenwachstum ermöglicht. Die drei LEDs befinden sich jeweils über einer Pflanzmulde, in welche später die Saattöpfe gesetzt werden. Damit erhalten alle drei Pflanzen gleich viel Licht und können gleichmäßig wachsen.
Generell fällt auf, dass die hochwertige Verpackung durchweg sehr liebevoll gestaltet wurde und durch kleine witzige Details überzeugt. So lernt man beim Auspacken nebenbei noch wieviel die schwerste Erdbeere gewogen hat und wie hoch die größte bekannte Basilikumpflanze gewachsen ist.
Aufbau
Aufbau und Bepflanzen des Smart Garden ist wirklich super simpel. Zuerst werden die Deckel und die durchsichtigen Kappen von den Pflanzmulden entfernt. Danach kommt in jede Pflanzmulde ein Saattopf und wird anschließend mit dem U-förmigen Deckel gefolgt von der Kappe abgedeckt.
Danach muss nur noch mit Wasser aufgefüllt werden, bis der Wasserstandsanzeiger bündig mit der Oberseite des Pflanzbehälters abschließt.
Als letztes wird der Stecker in die Steckdose gesteckt und schon erstrahlt der Smart Garden in hellem Licht. Fertig!
Durch die eingebaute Zeitschaltuhr, welche die LED Leuchten im Rhythmus 8 Stunden aus >> 16 Stunden an >> 8 Stunden aus >> usw. schaltet, beschränkt sich der Pflegeaufwand tatsächlich auf Wasser nachgießen. Dadurch ist dieser Zimmergarten sehr pflegeleicht und eignet sich auch für Kinder.
Damit der Beleuchtungsrhythmus sich gut in den häuslichen Alltag einpasst, haben wir den Smart Garden nicht gleich nach dem Bepflanzen an den Strom angeschlossen, sondern bis 6Uhr am nächsten Morgen gewartet. Das hat den Vorteil, dass gerade in der dunklen Jahreszeit die Küche morgens bereits erleuchtet ist. Am Abend schaltet die Zeitschaltuhr pünktlich um 22Uhr das Licht ab.
Äußerlich überzeugt der Smart Garden durch ein unaufdringliches schlichtes Design, was sich gut in den Wohnraum einpasst egal ob Küche oder Schreibtisch. Aufgrund der sehr hellen LED Leuchten ist ein Platz im Schlafzimmer weniger geeignet, wenn man am Wochenende auch mal ausschlafen will 😉
Im nächsten Artikel geht es dann um Wachstum und Pflege unserer Basilikumpflanzen und ob der Smart Garden wirklich so einfach und pflegeleicht ist, dass ihn selbst ein Kind ohne weiteres allein betreuen kann.
Hallo, mich würde interessieren ob man sich selber auch die Kapseln anrichten kann.
Ist der Indoor-Garden so konzipiert, dass man ihn nur mit den gekauften Kapseln betreiben kann, oder ist es kein Problem diese wiederzuverwenden und eben mit eigene Samen und Dünger zu füllen?
Hallo Volki,
das ist eine gute Frage. Ich denke, es ist möglich, die Töpfe mit Erde und eigenem Saatgut erneut zu befüllen.
In Kombination mit einem Langzeitdünger in der Erde oder Flüssigdünger im Wasser spricht nichts gegen das Wachstum kräftiger Pflanzen.
Die Idee ist auf jeden Fall spannend. Wir werden das mal bei Gelegenheit mit unserem Smart Garden ausprobieren und hier über die Ergebnisse berichten.
Schönen Gruß und frohes Gärtnern 🙂
Hallo Volki,
ich beschäftige mich gerade auch intensiv mit dem Thema und habe gelesen, dass es dafür Nährstoffkapseln ohne Samen gibt, die man dann selbst bestücken kann: https://eu.clickandgrow.com/products/grow-anything-indoors
Von all den Systemen auf dem noch (für Deutschland) jungen Markt scheint das Vorgestellte auch das Brauchbarste zu sein. Bosch erzielt mit seinem Smart Grow wohl noch leicht bessere Ergebnisse, das allerdings für den doppelten Preis!
Hallo. Habt ihr es mittlerweile ausprobiert?
Hallo, sind hier bereits erste Versuche gemacht worden? Ich hätte auch nur Interesse an dem System, wenn ich es selbst befüllen könnte. LG Nancy
Hallo,
wie ist das mit der Haltbarkeit der Pflanzkapseln? Es sind ja in der Packung 3 Kapseln inkludiert. Kann man eine anpflanzen und die beiden anderen aufbehalten für den nächsten Durchgang?
Wie lange hält die Pflanze, wenn sie ausgewachsen ist. Wächst da immer wieder nach oder muss ich nach dem Ernten austauschen? Kenn mich da leider zu wenig aus. Vielen Dank im Voraus.
SG
Markus
Hallo Markus,
danke für Deine Frage. Sobald Du den Behälter mit den „Kapseln“ öffnest, sind alle drei der Luft ausgesetzt. Ich schreibe Kapseln in Anführungszeichen, da es im Grunde keine Kapseln sind, sondern ein Gemisch aus Erde, Langzeitdünger und Saatgut. Wenn Du die angebrochene Packung luftdicht (zum Beispiel in einem Frischhaltebeutel) aufbewahrst, halten sie sich die verbliebenen Substratblöcke sicher 4-6 Monate. Am besten irgendwo im Schrank (dunkel und kühl) lagern.
Die Lebenserwartung ist von Pflanze zu Pflanze unterschiedlich. Unsere Basilikumpflanzen haben uns mehrere Wochen Freude bereitet. Aktuell wachsen Erdbeeren in unserem Smart Garden. Ich gehe davon aus, dass wenn diese abgeerntet sind, auch die Pflanzen am Ende ihres Vegetationszykluses angekommen ist.
Durch Nachdüngen ist es aber bestimmt insbesondere bei Kräutern möglich, dass länger geerntet werden kann.
Ich hoffe, die Antwort war hilfreich und wünsche Dir Erfolg und eine reiche Ernte 🙂
Leider hat meine n Basilikum zu schimmeln begonnen. Sehr ärgerlich sowas
Hallo Michael,
da hast du recht, das ist wirklich sehr ärgerlich. Leider mussten wir Ähnliches auch schon bei unseren Erdbeeren beobachten.
Grundsätzlich sollte das Pflanzsubstrat frei von Schimmelsporen sein. Diese werden höchstwahrscheinlich über die Raumluft eingetragen (Das lässt sich leider nie zu 100% vermeiden.)
Bei uns hat geholfen, die Pflanzgefäße möglichst gründlich mit Alufolie nach oben abzudichten (Nur ein möglichst kleines Loch für die Pflanzenstängel lassen.)
Wir wünschen Dir trotzdem viel Freude und Spaß mit deinem Smart Garden 🙂
Herzlichenen Gruß vom BIObalkon
Meine wilde Erdbeere wächst und gedeiht jetzt im Balkonkasten. Mein Basilikum mickert vor sich hin, aber das schon seit Monaten. Ich denke, die Pflanzen müssen zusätzlich gedüngt werden, wenn Sie Früchte tragen oder erwachsen sind. Ich werde beim nächsten mal die Pflanzen, wenn sie groß genug sind in Töpfe pflanzen.
Es gibt Kapseln ohne Saatgut zu kaufen.
Liebe Mitgärtner wieviel Stromverbrauch ist den nun wirklich berechnet?
Liebe Grüße
Irina
Neugärtner
Wenn ich die Kuppel entferne weil die Pflanze sonst anstößt muss ich dann auch den Deckel mit dem Schlitz entfernen?
Hallo Thiede,
vielen Dank für die Frage. Bitte die Deckel mit dem Schlitz auf den Pflanzgefäßen lassen. Sie dienen dazu, das Pflanzsubstrat vor Licht und Austrocknung zu schützen.
Viel Spaß mit Deinem Smart Garden und eine reiche Ernte! 🙂
Herzlichen Gruß vom BIObalkon
Nein, den lasse ich dran
Hallo,
ich habe den Smart Garden 3 bei mir Zuhause und er ist ganz schick und die Kräuter frisch.
Aber: als die LEDs 16 Stunden täglich liefen wurde ich doch etwas skeptisch und habe nachgeschaut: der Smart Garden verbraucht 43 kwh im Jahr. Das ist mehr als ein Drittel meines 350-Liter-Kühlschranks (inkl. Gefrierschrank)!!!
Der Smart Garden ist also alles andere als nachhaltig. Daher am besten einfach die Kräuter kaufen und in die Sonne stellen (ist auch ziemlich smart). Ist übrigens auch billiger als die Kapseln.
Übrigens auch interessant, dass so ein Produkt vom „BIOBalkon“ positiv bewertet wird…
Mein Gott, dass sind 50 Euro im Jahr
Ich denke, die Kapseln sind viel zu teuer. Da ist es ja billiger, sich Kräuter im Supermarkt zu kaufen. Selbst im Bioladen zahlt man weniger als 3,30 für einen Kräutertopf oder Salatkopf. Und nachhaltig sind die Kapseln auch nicht gerade.