Der phänologische Kalender – Gärtnern mit der Natur
Besonders bei der Wahl des Zeitpunkts zur Aussaat kommt es sehr auf die Wetterbedingungen an. Ist es noch zu kalt oder zu nass, kann es schnell passieren, dass sich die Keimlinge nicht richtig entwickeln. Häufig bleiben sie klein und schwach und haben nicht die Möglichkeit zu kräftigen Pflanzen heranzuwachsen. Dazu kommt, dass sich das Wetter von Jahr zu Jahr unterscheidet. So sind es im März das eine Mal noch Minusgrade und es liegt Schnee, im nächsten Jahr sind es dagegen schon durchgängig Plusgerade mit Tagestemperaturen von über 15°C.

Gärtnern nach dem phänologischen Kalender bedeutet, die Natur genau zu beobachten. Sie zeigt uns, wann die richtige Zeit für Aussaat und Ernte gekommen ist.
Das Wetter und mit ihm die Natur lassen sich also nicht in ein starres Schema pressen. Diese Erkenntnis hatten auch schon Bauern und Gärtner vor vielen Generationen. Um ihre Saat zum optimalen Zeitpunkt auszubringen, begannen sie, die Natur sehr genau zu beobachten und suchten nach witterungsabhängigen Anzeichen. Entstanden ist dabei die „Lehre von den Erscheinungen“ griechisch auch als Phänologie bezeichnet. Hier werden mit Hilfe sogenannter Zeigerpflanzen insgesamt 10 Jahreszeiten beschrieben. Diese Aufteilung ermöglicht es Dir, viel genauer auf die Wachstumsphasen der einzelnen Pflanzen einzugehen, als es mit einer wetterunabhängigen Einteilung der Fall ist.
Vorteile des phänologischen Kalenders
Der größte Vorteil des sogenannten phänologischen Kalenders ist, dass er überall Gültigkeit besitzt. Denn durch die Beobachtung der Zeigerpflanzen erfährst Du, welche Bedingungen in dieser Gegend für Deine Pflanzen herrschen. Zusätzlich entwickelst Du eine viel stärkere Achtsamkeit für die Natur, die Dich umgibt.
Seit wir uns vor Kurzem das erste Mal mit dem Konzept der phänologischen Kalenders vertraut gemacht haben, fallen uns viel stärker die vielen kleinen Details ins Auge, die uns täglich umgeben. Zum einen, weil wir Blumen, Sträucher und Bäume bewusster beobachten und zum anderen, weil es Spaß macht, das Voranschreiten der Jahreszeiten so detailliert wahrzunehmen.
10 statt 4 Jahreszeiten
Im Folgenden haben wir die 10 Jahreszeiten, welche in der Phänologie unterschieden werden, aufgeführt.
Tipp: Einen regelmäßigen Überblick und Tipps dazu, was in der jeweils nächsten Phase des Gartenjahrs ansteht, erhältst Du regelmäßig mit dem BIObalkon Newsletter.