Balkonkästen, Leserfragen, Schädlinge

Hilfe gegen Trauermücken

Vor kurzem hat uns Monika (eine Leserin des BIObalkon Newsletters) gefragt, welche Hilfsmittel gegen Trauermücken helfen. Diese kleinen Quälgeister gelangen häufig als ungebetene Gäste mit neuer Pflanzenerde oder Topfpflanzen ins Haus. Sie sind dabei nicht nur nervig sondern können auch Deine Pflanzen erheblich beschädigen.

Vermehrung im Blumentopf

Die Eier dieser kleinen Insekten stecken häufig im Kompost neuer Erde. Bei entsprechender Feuchtigkeit schlüpfen dann daraus Larven. Diese fressen die Wurzen Deiner Pflanzen und verpuppen sich nach ca. zwei Wochen. Nach einer weiteren Woche schlüpfen dann erste Trauermücken in Deinem Blumen-, Kräuter- oder Gemüsebeet. Sobald diese dann neuen Eier in die Erde legen, ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis sich die Trauermücken explosionsartig vermehren.

Bei Trauermücken muss sofort reagiert werden, sonst vermehren sie sich explosionsartig.

Schnelle Hilfe

Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, schnell zu handeln, sobald Du erste Exemplare dieser Tierchen bei Deinen Pflanzen beobachtest. Es gibt verschiedene Hilfsmittel, mit denen Du ohne den Einsatz von Chemie die Biester wieder loswirst:

  1. Leimfallen: an diesen gelben Karten bleiben die Mücken kleben und können keine neuen Eier ablegen. Die Karte sollte 2-3 Monate in der Pflanze bleiben, bis alle Eier geschlüpft sind.
  2. Nematoden: das sind Fadenwürmer, von denen es über 20.000 verschiedene Arten gibt. Einige von ihnen sind selbst Schädlinge und sollten daher nicht in der Pflanzenerde landen. Es gibt aber auch solche, die als Nützlinge dienen. Sie fressen die Eier der Mücken und verhindern so, dass neue schlüpfen.

Es gibt auch den Tipp, Streichhölzer kopfüber in die Erde zu stecken. Dabei soll der sich lösende Schwefel die Larven töten. Allerdings liest man immer wieder, dass die Wirksamkeit dieser Methode doch relativ begrenzt ist. Außerdem bin ich mir nicht sicher, welche Stoffe auf diesem Weg in Deinen Kräutern und Gemüse landen…

Gelbkarten haben eine klebrige Oberfläche an der die Mücken festkleben. So können keine neuen Eier abgelegt werden. Bild von rupp.de (Eigenes Werk) [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons.

Langfristiger Schutz

Um möglichst von vornherein einen Befall durch Trauermücken zu vermeiden, solltest Du Folgendes machen:

  1. Neue Erde sterilisieren. Wie bereits in unserem Artikel über Pflanzerde beschrieben, kannst Du Schädlinge und ihre Eier im Backofen abtöten. Verteile dazu die Erde auf einem Backblech und gebe sie für 20 Minuten bei 200°C in den Backofen.
  2. Mulchschicht aus Kieselsteinen. Eine ca. 2cm dicke Schicht aus maximal 1cm großen Kieselsteinen verhindert, dass die Mückenweibchen ihre Eier in die feuchte Erde ablegen.

Eine Kiesschicht auf der Pflanzenerde verhindert, dass Trauermückenweibchen ihre Eier in die Erde ablegen.

Mit diesen Mitteln gelingt es sehr leicht, die kleinen Tierchen fern zu halten. So hast Du Freude an Deinen Pflanzen und hoffentlich eine reiche Ernte.

Wenn auch Du eine Frage hast oder mit einem bestimmten Problem einfach nicht weiterkommst, schreib uns und wir helfen gerne weiter.

Herzliche Grüße vom BIObalkon.

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