Berlin, Urban Gardening

Themenabend ‚Urban Gardening‘ in X-Berg

EinblickeNeben praktischen Tipps und Ideen geht es auf BIObalkon.de auch um das Konzept des „Urban Gardenings“. Daher möchte ich in folgendem Artikel meine kürzlich auf einem entsprechenden Themenabend gesammelten Eindrücke mit Euch teilen.

Urban Gardening hat im Berliner Stadteil Kreuzberg eine lange Tradition. Angefangen in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg als es auch noch nicht „Urban Gardening“ hieß und der Anbau von Lebensmitteln zur Sicherung des eigenen Überlebens diente. Alternative Konzepe aus den 70er und 80er Jahren zum Thema Selbstversorgung sind teilweise die Grundlage für die vielen unterschiedlichen Projekte, welche es heute in dem Bezirk gibt.

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Kreuzberg kocht - Portraits, Interviews, Rezepte

Kreuzberg kocht

Zu diesem Thema fand am 01. März beim Berliner Büchertisch eine Veranstaltung mit dem Titel ‚„Kreuzberg kocht“ lädt ein: Urban Gardening‚ statt. Anlass für den Themenabend war die Veröffentlichung der zweiten Auflage des Kochbuchs „Kreuzberg kocht – Portraits-Interviews-Rezpete“. Wie der Untertitel schon andeutet, sucht man in diesem Buch vergebens nach stumpf aneinander gereiten Kochanleitungen. Vielmehr werden auf über 350 Seiten 55 Menschen und Initiativen aus Kreuzberg vorgestellt, die über ihre Arbeit und Visionen sprechen und eines ihrer Lieblingsrezepte verraten. Unterteilt wird dabei in die Abschnitte

  • Vorreiter & Vorspeisen
  • Unangepasstes & Unkompliziertes
  • Gesellschaftliches & Ganz Grünes
  • Hauptsachen & Hauptgerichte
  • Fortschreiter & Fortgeschrittenes
  • Nachhaltiges & Nachtische
  • Idealisten & Ideen

Am vergangenen Donnerstag kamen nun Vertreter von sieben der in dem Buch vorgestellten Projekte in den Räumen des Berliner Büchertisches zusammen und stellten sich einem Publikum von rund 60 Zuhörern vor. Cornelia Temesvári vom Büchertisch moderierte den Abend. Die teilnehmenden Projekte waren:

das Netzwerk UrbanophilDiskussionsrunde

der Nachbarschaftsgarten „Ton, Steine, Gärten“

das Türkisch-Deutsche Umweltzentrum Berlin

die Initiative Kiezwandler

der Nachbarschaftsgarten Prinzessinengarten

der Kinderbauernhof im Görlitzer Park

und das Gartenstudio Berlin

Nach einer ausgibiegen Kennenlerngrunde, in der jedes Projekt die Möglichkeit hatte sich und seine Arbeit vorzustellen, ging es in die offene Diskussion zur Frage „Ist Urban Gardening politisch?“. Dabei herrschte Einigkeit darüber, dass es beim Urban Gardening um die Rückeroberung und Gestaltung der Lebensräume in der Stadt durch Ihre Bürger geht. Probleme, die dabei immer wieder genannt wurden, waren unter anderem die teils langwierige Überzeugungsarbeit bei Ämtern sowie Vandalismusschäden.

Dabei wurde auch die Frage aufgeworfen, in wieweit es möglich ist und ob es überhaupt Sinn hat, die autonome Vollversorgung aus dem gemeintschaftlichen Stadtgarten umzusetzen. Ziel sei es doch vielmehr das gesellschaftliche Miteinander zu fördern und das Bewusstsein der Menschen insbesondere Kinder für Herkunft und Entstehung von Lebensmitteln zu schulen.

Diesen Ansätzen kann ich mich mit dem BIObalkon nur anschließen! Jedem sollte klar sein, dass es wohl einen sehr großen Balkon sowie entsprechenden zeitlichen und finanziellen Aufwand erfordern würde, um einen Ertrag in nennenswerter Höhe zu erzeugen. Dagegen ist der Balkon der perfekte Ort, um zum Beispiel Kindern ein kleines Beet einzurichten oder eine Auswahl seltener und exotischer Kräuter und Gewürze zu halten, welche im Laden nur schwer bzw. getrocknet erhältlich sind. Hier stehen vor allem Spaß und der Lerneffekt an erster Stelle!

Spaß hatten am vergangenen Donnerstag auch die anwesenden Kinder, mit welchen Malte Zacharias vom Gartenstudio einen Gemüse-Kebab-Kinderkochevent veranstaltete. Sehr lecker 🙂 !

Gibt es in Eurer Stadt auch Projekte oder Initiativen zum Thema Urban Gardening wie zum Beispiel einen Nachbarschaftsgarten und wäre das etwas für Dich? Über Kommentare als Antwort auf diesem Artikel freue ich mich sehr!

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