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Das Wichtigste über Balkonkästen

 

Balkon mit BlumentöpfenFür den individuellen Charakter eines Balkons sind viele Faktoren entscheidend. Neben der Pflanzenauswahl sind vor allem die Pflanzgefäße ein wichtiges Mittel der Balkongestaltung. Der Klassiker unter den Pflanzgefäßen ist der Balkonkasten, weshalb es hier auch eine große Auswahl an unterschiedlichen Modellen gibt. Welcher Typ der richtige für dein Balkongemüse ist, lässt sich daher auch nicht pauschal beantworten. Dieser Beitrag hilft dir dabei, den für dich passenden Balkonkasten zu finden.

Neben unzählichen Farben und Formen sind das die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale eines Balkonkastens:

  1. Material: Kunststoff oder Naturmaterial
  2. Bewässerungssystem
  3. Allgemeine Verarbeitung und Gestaltung

 

Das Material

Blumenkastenmodell myBOX von EMSA

myBOX von EMSA

 

Kunststoff ist ein sehr flexibles und vielseitig einsetzbares Material. So können ganz unterschiedliche Strukturen gefertigt werden, von der Terracotta Nachbildung bis hin zum Hochglanzblumenkasten mit Klavierlack Finish. Darüber hinaus ist es sehr einfach, weitere Funktionen, wie zum Beispiel ein Bewässerungssystem, in den Blumenkasten zu integrieren.
Nachteilig für viele Balkongärtner ist allerdings, dass es trotz allem ein Kunststoff bleibt und daher nur schwer in ein naturbetontes Gestaltungskonzept passt.

 

Blumentopf aus Ton

 

Balkonkästen und andere Pflanzgefäße aus Naturmaterialien wie zum Beispiel Ton, Holz oder Naturstein verbreiten eine ursprüngliche Aura und Atmosphäre, welche die Grundlage für die weitere Gestaltung des Balkons bilden. Und selbst ein zerbrochener Tontopf kann immer als grobes Substrat beim schichtweisen Aufbau anderer Pflanzgefäße dienen.
Preislich liegen einfache Tontöpfe etwa bei der Hälfte von hochwertigen Kunststoffkästen.

 

 

 

 

Giesskanne

Das Bewässerungssystem

Mit dem richtigen Bewässerungssystem können Pflanzen auch im Hochsommer mehrere Tage ohne Gießen über die Runden kommen.

Integrierte Bewässerungssysteme

Pflanzgefäße aus Kunststoff bieten aufgrund der technischen Formgebungsmöglichkeiten während der Fertigung meist integrierte Systeme. (Bei Blumenkästen am untersten Ende der Preisskala – ca. 4EUR pro Meter – habe ich bisher leider keine zufriedenstellenden Systeme gesehen.)

Verschiedene Bewässerungssysteme:

Die Lösung einzelner Hersteller unterscheiden sich zum Teil im Detail, folgen aber im Groben dem gleichen Prinzip (zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken):

  • Integriertes BewässerungssystemEs gibt zwei getrennte Bereiche innerhalb des Blumenkastens. Im oberen befindet sich die Pflanzerde und der untere Behälter ist das Wasserreservoir.
  • Es ist sehr wichtig, dass zwischen den beiden Unterseiten ein ausreichender Abstand vorhanden ist, denn würden sich die beiden Behälter berühren, käme es zu Staunässe! Für den erforderlichen Abstand sorgen entsprechende Stege.
  • Die einzigen Verbindungen zwischen der Erd- und der Wasserkammer des Blumenkastens sind Löcher, durch welche ein Stoffstreifen gesteckt wird. Durch diesen Stoffstreifen saugen sich die Wurzeln das Wasser aus dem Reservoir. Durch diesen Aufbau kann es praktisch niemals zu Staunässe kommen, da die Pflanze immer nur soviel Wasser ansaugt, wie sie gerade benötigt.
  • Das Einzige, was regelmäßig kontrolliert werden muss, ist der Wasserstandsanzeiger. Er darf nicht zu niedrig, aber eben auch nicht zu hoch sein.

 

Bewässerungssysteme zum Nachrüsten

Wer sich für Balkonkästen aus Naturmaterialien wie Ton, Stein oder Holz entscheidet, dem fehlt ein integriertes Bewässerungssystem. Tongefäße können sogar einen nachteiligen Einfluss auf den Wasserhaushalt des Erdballens haben, wenn sie vor der Bepflanzung nicht ausreichend lange in Wasser getaucht wurden. Denn durch seine poröse Struktur kann Ton sehr viel Wasser binden und ohne vorherige Wässerung entzieht er dieses dem Erdballen und damit der Pflanze. Umgekehrt bedeutet das natürlich auch, dass Staunässe abgeführt werden kann und eine Belüftung der Erde stattfindet.Balkonkasten wird mit Bewässerungskugel gegossen

Um aber auch Gefäße aus Naturmaterialien längere Zeit nicht gießen zu müssen, gibt es verschiedene Arten von Bewässerungssystemen zum „Nachrüsten“:

 

 

 

Tontöpfe vor dem ersten Bepflanzen IMMER erst mindestens eine Stunde unter Wasser tauchen (am besten über Nacht)! Sonst entziehen sie dem Wurzelballen das Wasser.

Außerdem: Durch das im Ton gespeicherte Wasser platzen Tontöpfe leicht bei Frost!

 

Verarbeitung und Gestaltung

Auch bei Balkonkästen gilt, dass man für einen Einstiegspreis kein High-End-Produkt erwarten kann. Meine Erfahrung ist, dass, wenn man mehrere Jahre Freude an dem Balkonkasten seiner Wahl haben möchte, der Griff ins mittlere Preissegment (ca. 12,50€ pro Meter) durchaus sinnvoll ist. Zumal hochwertige Pflanzgefäße üblicherweise eine Garantiezeit von 4 bis 6 Jahren haben.

Billige Modelle sind meist auch in der Verarbeitung billig und müssen zum Teil sogar nachgearbeitet werden (Aufbohren von Entwässerungslöchern, etc.). Dabei kommt es aufgrund der geringen Dicke der Plastikwände rasch zu Rissen oder Brüchen. Ich musste diese Erfahrung leider selber vor einiger Zeit machen. Besonders ärgerlich war für mich, dass ich den Riss im Kasten erst nach dem Bepflanzen bemerkt habe.

Sehr wichtig ist auch das sichere Anbringen des Balkonkastens am Balkongeländer! Kommt es zu Schäden, im schlimmsten Fall Personenschäden durch herabfallende Blumenkästen z.B. bei starkem Wind, kann es schnell sehr teuer werden. Daher lieber gleich zum Gesamtsystem aus Balkonkasten mit passender Befestigung greifen.

Ein guter Blumenkasten benötigt für eine reiche Ernte die passende Erde. In folgendem Artikel erfährst du alles was du über das Thema Erde wissen musst.

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